Qualcomms neuester VR/AR-Chip treibt das nächste Headset von Samsung und Google an

Qualcomm Snapdragon Prozessor in Google und Samsung Headset

Ein neuer Mixed-Reality-Chipsatz von Qualcomm sorgt für eine höhere Display-Auflösung und gleichzeitige Sensoren. Samsungs nächstes Headset wird ihn verwenden, und Qualcomm hat ein eigenes, auf Entwickler ausgerichtetes Referenzdesign. Bildquelle: Qualcomm

Qualcomms neuester VR/AR-Chip steigert die Leistung des kommenden Headsets von Samsung und Google durch zusätzliche Kameras und Sensoren, 4K-Videoaufnahmen sowie erweiterte Verbindungsmöglichkeiten zu Laptops, Tablets und Mobiltelefonen. Erfahren Sie hier, welche Auswirkungen die Neuigkeiten von Qualcomm auf Apples Vision Pro haben könnten.

Für das nächste Jahr planen Samsung und Google die Einführung eines fortschrittlichen Mixed-Reality-Headsets, das mit Apples Vision Pro konkurrieren soll. Jetzt ist bekannt, dass es einen neuen Prozessor verwenden wird: eine überarbeitete Version der XR-Chips von Qualcomm. Der Snapdragon XR2 Plus Gen 2 Chip, der kürzlich vorgestellt wurde, wird nicht nur in Samsungs Geräten, sondern auch in einer Reihe kommender Headsets zum Einsatz kommen. Informationen von Qualcomm über den neuen Chip geben Einblick in die Leistungsfähigkeit des Samsung-Headsets und deuten auf eine kommende Welle teurer, auf professionelle Anwender ausgerichteter Headsets hin, die in den nächsten ein bis zwei Jahren auf den Markt kommen könnten.

Das im letzten Herbst eingeführte Quest 3 von Meta war das erste Headset mit Qualcomms neuer Generation des XR2 Gen 2-Chips, der Grafikleistung, Qualität der Farbdurchgangskamera, Unterstützung externer Kameras und integrierte KI-Funktionen verbessert hat. Der weiterentwickelte XR2 Plus Gen 2-Chip zielt, trotz seines Namens, auf eine kommende Reihe noch hochwertigerer Headsets ab, die sich in Funktionen und Preis direkt mit Apples Vision Pro für 3.499 US-Dollar messen könnten.

Apple macht Druck: Andere Hardware Hersteller ziehen nach

Neben Samsung haben einige Partner von Qualcomm zugesagt, kommende Geräte mit dem neuen Chip herzustellen: HTC Vive, Immersed (ein Unternehmen für Arbeitssoftware, das bereits seinen eigenen VR-Visor herstellt), das chinesische Esports-Unternehmen Play for Dream und ein noch nicht angekündigter Hardware-Partner, der nächste Woche auf der diesjährigen CES in Las Vegas vorgestellt wird.

Verbesserungen bei 4K-Displays und Mixed-Reality-Passthrough Die Hauptvorteile des neuen Chips liegen in der Unterstützung von Displays mit höherer Auflösung sowie einer größeren Anzahl gleichzeitiger Kameras und Tracker, einschließlich Eye-Tracking und Ganzkörper-Tracking, je nach Design der Hersteller. Qualcomm verspricht mit dem neuen Chip eine Auflösung von bis zu 4,3K Pixeln pro Auge bei einer Bildwiederholfrequenz von 90Hz.

Die verbesserte Auflösung soll laut Said Bakadir, Senior Director of Product Management bei Qualcomm und zuständig für das VR/AR-Geschäft, auch eine bessere Passthrough-Kameraqualität ermöglichen. Dies würde eine präzisere Darstellung von Kamerabildern aus der realen Welt auf hochwertigen Displays ermöglichen. Während das 500 Dollar teure Quest 3 von Meta bereits über verbesserte Kameras im Vergleich zum Quest 2 verfügt und Apps reale Bilder mit VR mischen können, um AR-ähnliche Erlebnisse zu schaffen, wird erwartet, dass Headsets von Samsung und anderen Herstellern mit den neuen Qualcomm-Chips die Mixed-Reality-Qualität von Apple näher kommen.

Räumliches Computing braucht Power – Qualcomm liefert!

Mehr Sensoren, Kameras, Tracker Headsets mit diesem verbesserten Qualcomm-Chip werden voraussichtlich über eine größere Anzahl an Sensoren verfügen. Der XR2 Plus Gen 2 unterstützt bis zu 12 Kameras und Sensoren gleichzeitig im Vergleich zu den 8 beim XR2 Gen 2 des Quest 3. Einige dieser Kameras könnten für externe Videoaufnahmen, Bewegungsverfolgung oder Tiefensensoren genutzt werden. Andere, wie von Qualcomm skizziert, könnten intern sein: Kameras für Augen- und Gesichtsverfolgung, ähnlich denen des Meta Quest Pro oder des Vision Pro von Apple. Meta könnte ein möglicher Kandidat für ein Headset mit diesem Chip sein, falls ein Quest 3 Pro auf den Markt kommt.

Auch andere Arten von Sensoren könnten zum Einsatz kommen. Neben Kamera-Sensoren in den Controllern, ähnlich denen in den Quest Pro-Controllern (die ebenfalls über eigene Chips verfügen), könnten Ganzkörper-Tracking-Sensoren oder neue Erfassungsmethoden für Hand- und Körperbewegungen eingeführt werden. Berichten zufolge könnten Samsung und Google die radarbasierte Soli-Sensortechnologie nutzen, um die körpernahe Gestenerkennung zu unterstützen.

Ein Device im Netzwerk oder DAS Device?

Qualcomm hat in Zusammenarbeit mit seinem Partner Goertek ein eigenes Referenz-Headset entwickelt, das mit Tobii-Blickbewegungskameras das foveated Rendering in der gemischten Realität erforscht. Das Quest 3 verfügt zwar nicht über Eye-Tracking, aber es wird erwartet, dass viele der Headsets, die diesen neuen Chip verwenden, diese Funktion integrieren werden.

Verbindung zu anderen Geräten Die Unterstützung von Wi-Fi 7 könnte schnellere Verbindungen zu Laptops, Tablets und Mobiltelefonen bedeuten. Qualcomm hat bereits eine Split-Rendering-Technologie entwickelt, bei der die Verarbeitung zwischen Headsets und anderen Computern aufgeteilt wird, und untersucht Möglichkeiten für die Zusammenarbeit von Telefonen und AR-Brillen. Laut Qualcomm könnte die geräteübergreifende Integration bei Headsets mit diesen neuen Chips noch stärker sein, einschließlich der Verwendung von Telefonen in Verbindung mit dem Headset. Bakadir erwähnt laufende Gespräche mit Partnern, um die Infrastruktur zu ermöglichen, wobei Telefone einen bedeutenden Beitrag leisten. Neben dem gemeinsamen Rendering könnten die Geräte auch bei KI-Funktionen oder der gemeinsamen Nutzung von Sensoren zusammenarbeiten. Eine potenzielle Anwendung könnte im Fitnessbereich liegen, wo eine Telefonkamera den Körper für ein Training in VR oder AR verfolgt, während die beiden Geräte miteinander verbunden sind.

Am Ende entscheidet das Ökosystem

Apple positioniert das Vision Pro bereits stark als vollwertigen Computer, der auch mit Macs verbunden werden kann. Es wird angenommen, dass Samsung und Google einen ähnlichen Ansatz für ihr Headset verfolgen könnten, das eine verbesserte Integration mit Computern, Telefonen und möglicherweise Googles Android OS bieten soll.

Shahram Izadi, Vice President of AR bei Google, betont in einem Statement in der Qualcomm-Pressemitteilung explizit die Bedeutung von Android und erklärt: „Wir sind gespannt darauf, dass das Android-Ökosystem die Funktionen des Snapdragon XR2 Plus Gen 2 nutzen und neue Erlebnisse ermöglichen wird.“

Seit der Ankündigung ihrer Partnerschaft im vergangenen Winter haben sich Samsung und Google bezüglich ihrer Pläne für das Mixed-Reality-Headset sehr zurückgehalten. Weitere Informationen dazu werden voraussichtlich im Laufe dieses Jahres bekanntgegeben. Laut CNET wird die Verbindung mit Telefonen höchstwahrscheinlich eine Schlüsselrolle für das Samsung-Gerät spielen. Zudem könnte die Kompatibilität mit 2D-Apps im Google Play Store dem Gerät einen Vorteil gegenüber Meta verschaffen, da Meta bisher noch keine Unterstützung für Google Play-Apps bietet, obwohl es ein auf Android basierendes Betriebssystem verwendet.

Ihr Partner für XR- und räumliches Computing

Sie möchten die Entwicklungen der XR Technologie überblicken und gewinnbringend für sich nutzen? Gern unterstützen wir Sie mit Informationen, Beratung und maßgeschneiderten Entwicklungsleistungen. Jetzt unverbindlich Anfragen!

viality

Dieser Beitrag ist ursprünglich in Englisch auf cnet.com erschienen. Zur Quelle!